Sind Sie neu in diesem Thema? Lesen Sie zuerst unsere Einführung zu Essential SAFe.
Was die fünf einzigartigen Features des Essential SAFe Frameworks so besonders macht:
SAFe Feature 1: Agile Release Train (ART)
Der Essential SAFe Agile Release Train (ART) ist die grundlegende Organisationsstruktur in der Essential SAFe Konfiguration. Das einzigartige Merkmal eines ART, das auch den Unterschied zum Projektmanagement darstellt, ist seine Dauer: Ein ART hat einen bestimmten Start, aber kein definiertes Enddatum - er läuft einfach weiter.
Ein Agile Release Train besteht aus einer Programmebene (der ART selbst) und einer Teamebene (die agilen Teams, die der ART koordiniert):
- Auf Programmebene verwendet ein ART ein Program Increment als bestimmte Zeitspanne. Mehr über dieses Feature erfahren Sie im nächsten Punkt.
- Auf Teamebene ist der Zeitplan des ART in zweiwöchige Sprints, auch "Iterationen" genannt, unterteilt. Diese Iterationen sind immer ein Teil eines Program Increments. Alle agilen Teams innerhalb eines ARTs sind zu diesen Iterationen Sprint-synchronisiert. Die agilen Teams verwenden in der Regel Scrum, um ihre eigentlichen Arbeitseinheiten zu implementieren.
Abbildung 1: PI-Planning Board in Planforge
SAFe Feature 2: Program Increment (PI)
Wie unterteilen agile Teams neue Anforderungen?
An dieser Stelle kommt ein SAFe Feature Program Increment (PI) ins Spiel.
Ein Program Increment kombiniert eine fixe Anzahl von Iterationen (auf Teamebene) zu längeren „Zeitfenstern” (auf Programmebene) innerhalb eines Agile Release Train. Der ART ist also in PIs unterteilt, die in der Regel 8-12 Wochen lang sind. Synchron dazu liefern die agilen Teams innerhalb ihres Zeitrahmens, also in Iterationen, inkrementellen Wert.
Generell dient ein Program Increment als übergreifendes Planungs- und Steuerungsinstrument für einen ART. Diese Eigenschaft macht Essential SAFe sehr flexibel und ermöglicht eine inkrementelle Planung eine Ebene über agilen Teams.
SAFe Feature 3: PI-Planning Event
Nun zum vermeintlich wichtigsten Element von SAFe im Projektmanagement: dem PI-Planning Event.
PI-Planning bezeichnet eine (in der Regel hybride) Veranstaltung, bei der alle Beteiligten (agile Teams, Management und Ingenieure) zusammenkommen, um das nächste Program Increment zu planen. In diesem zweitägigen Treffen unterteilen die Teilnehmer die Features in Stories und Enabler, identifizieren Abhängigkeiten und Risiken und einigen sich vor allem auf einen gemeinsamen Plan.
Das Program Increment wird dann gemäß dem vereinbarten Plan ausgeführt und kontrolliert. Die letzte Iteration in jedem PI wird jedoch absichtlich nicht durchgeplant, da sie als Pufferzeit und für die Planung des nächsten PI reserviert ist. Auf diese Weise kann der Agile Release Train mit voller Geschwindigkeit weiterlaufen.
Abbildung 3: SAFe Roadmap in Planforge
SAFe Feature 4: Features, Stories und Enablers
Aber wann und wie geben wir neue Anforderungen ein?
Geschäftsanforderungen werden in Essential SAFe als „Features“ bezeichnet und sind so etwas wie Epics in Scrum. Agile Teams unterteilen diese Features in User Stories und sogenannte „Enabler“, die ihre Arbeitseinheiten auf Teamebene darstellen.
Aus der Scrum-Perspektive sind Enabler genau wie Stories - der Hauptunterschied besteht darin, dass Enabler technische Stories sind (notwendig, um ein Feature zu liefern, aber nicht „sichtbar“ für den User). Im Gegensatz dazu sind SAFe Stories echte User Stories, d.h. sie tragen direkt zum Wert eines Features bei und sind typischerweise für den Enduser sichtbar.
Abbildung 4: SAFe Features in Planforge
Feature 5: Kontinuierliche Integration & Solution Delivery
Das Kernkonzept von Essential SAFe und das, was es zu einem einzigartigen Framework macht, sind die kontinuierliche Integration (zumindest intern) und die fortlaufende inkrementelle Auslieferung. Dieses Framework sorgt dafür, dass der Agile Release Train niemals ins Stocken gerät und garantiert dabei eine gleichbleibende Qualität und die frühzeitige Erhebung von Kundenfeedback.
In SAFe entwickeln die agilen Teams mehrere Solutions wie Produkte, Software - alles, was dem Kunden einen Wert liefert. Anders als bei der oben beschriebenen kontinuierlichen Integration können die Solutions jederzeit geliefert werden, da sie auf geschäftlichen Anforderungen basieren. Typischerweise sind diese Auslieferungen auf Program Increments ausgerichtet.